Archiv der noch älteren Beiträge …

Der FDVH im botanischen Garten der Universität Helsinki – „Notlandung im Urwald“

20 Mitglieder des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki machten am 17.5.2013 eine Notlandung im Urwald. Man schleppte sich durch Mangrovensümpfe, über die sengendheisse Steppe bis in den Regenwald. Sich fortbewegende und fleischfressende Pflanzen jagten Schrecken ein. Dann wurden wir noch vor giftigen Pflanzen gewarnt: „Wenn Sie davon essen hilft Ihnen auch ein Vater Unser nicht mehr!“ Andere sind Heilpflanzen, wenn man nur weiss wie und wofür. Wir sahen auch in der Savanne wachsende Bäume, deren Stämme einen Durchmesser von 10 Metern erreichen können und sogar 120 000 Liter Wasser im Stamm ansammeln – die Elefanten wissen das und können Löcher in den Stamm treiben um an das Wasser zu kommen. Was für eine Erleichterung dann doch noch aus dem feuchten Regenwald in den herrlich kühlen finnischen Sommer gerettet zu werden.

Besuch im Urho Kekkonen Museum

Ein sonniger Tag war es, als Anfang März 2013 25 HSSY-Mitglieder und Gäste das Urho Kekkonen Museum in Tamminiemi besuchten. In diesem von Verleger Amos Anderson dem finnischen Staat seinerzeit geschenkten Haus wohnten die Präsidenten Ryti, Mannerheim und Kekkonen. Nach umfangreicher Renovierung wurde das Museum 2012 im alten Stil der Zeit Kekkonens in den 1970iger Jahren für das Publikum wieder geöffnet. Auffallend war die asketische Einrichtung der Privatzimmer sowie die Ansammlung verschiedensten Mobiliars im ersten und zweiten Stock, wo eins nicht recht zum anderen passen wollte – eigentlich eine Enttäuschung.

Karnevalstammtisch 2013

Helau! Der traditionelle Karnevalstammtisch der deutschsprachigen Vereine fand wieder Anfang Februar 2013 im Restaurant Zinnkeller statt. Fröhliche Stimmung mit deutschen Getränken und deutscher Küche. Dazu spielte und sang der deutsche Unterhaltungskünstler Michael Möbius deutsche Chansons und Filmmusik. Alaf!

FDVH im renovierten Observatorium der Universität Helsinki

Vor nahezu 200 Jahren wurde nach Vorbild der Observatorien in Tartu und Göttingen ein neues Observatorium in Helsinki gebaut. Am 16. November besuchten über 30 Mitglieder und Freunde des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki dieses jetzt seit nahezu 200 Jahren zum ersten Mal für das Publikum eröffnete Sternforschungszentrum, das von dem deutschen Architekten C.L. Engel in Zusammenarbeit mit dem finnischen Sternforscher Friedrich W.A. Argelander im Jahre 1834 entworfen wurde.

Das grossartige Gebäude wurde jetzt für das Publikum eröffnet, nachdem die sternwissenschaftliche Arbeit der Universität in die neuen Gebäude nach Kumpula verlagert wurde. Hier im Zentrum von Helsinki im renovierten alten Observatorium werden den Besuchern grossartige Errungenschaften der Sternwissenschaft geboten, aber auch aufregende Ausblicke auf – oder in die  –  spannende Zukunft des gesamten Kosmos.

Im Observatorium von Helsinki werden viele Instrumente vorgezeigt, die seit nahezu zweihundert Jahren ständig benutzt worden sind. Der Stolz des Observatoriums ist ein im Jahre 1817 aus Deutschland bestelltes Linsenfernrohr, dessen Herstellung 18 Jahre dauerte! Heute sind die Lieferzeiten freilich etwas kürzer! Das Fernrohr wurde nämlich erst 1835 nach Helsinki geliefert.

Dieses Fernrohr in Helsinki dürfte das einzige Fernrohr seiner Zeit sein, dessen sämtliche Teile noch original sind.

            

Oktoberfest auf schweizer Art

Der dunkle Ton eines Alpenhorns hiess die Gäste zum gemeinsamen Oktoberfest der deutschsprachigen Freundschaftsvereine im Festsaal des Hotels Arthur in Helsinki willkommen.

Gastgeber waren in diesem Herbst die Schweizer, deren Solisten schweizerische und finnische Volkslieder vortrugen. Das Alpenhorn wurde vom Vereinsvorsitzenden Pentti Turunen geblasen.

Das weckte lebhafte Begeisterung aus und bald füllten fröhliche Gespräche den Saal. Es wurde gegessen, getrunken, gelacht und gesungen. Und wie die Kinder hier singen:…ja kaikilla oli niin mukavaa…

Ausflug zum Herrengut Malmgård

Der herbstliche Sonnabend war klar und schön, als der Finnisch-Deutsche Verein Helsinki FDVH in einer Mitfahrer-Autokarawane eine Ausfahrt zum gräflichen Herrengut Malmgård der Familie Creutz in Pernaja unternahm. Das Gut gehört seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts der Familie Creutz. Bio-Getreideanbau und eine Bio-Bierbrauerei sind die Spezialitäten des Gutes. Der heutige Besitzer Graf Johan Creutz ist bereits die 12. Besitzer-Generation Creutz und führt das 2000 Ha grosse Gut modern und mit grossem Erfolg.    

Das gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebaute heutige Schloss ist das einzige im Neu-Renaissance-stil gebaute Schloss in Finnland. Es gibt genug Wohnfläche – das Haus hat so viele Zimmer wie es Wochen im Jahr gibt, und die Zahl der Fenster entspricht der Zahl der Tage im Jahr.

Der Herr des Hauses führte uns persönlich durch das Schloss und die Nebengebäude und erzählte vom Leben der Vorfahren und der vielseitigen Geschichte der Familie und des Gutes. Die Grafen des Gutes Malmgård waren in wichtigen Positionen im Krieg und im Frieden, sowohl in der schwedischen Zeit wie auch während der russischen Autonomie.

Die Nebengebäude beherbergen eine Bio-Brauerei, in der man die verschiedenen Biersorten und viele andere Produkte des Gutes probieren kann. Das Gut bietet auch Kochkurse an und für Kinder gibt es die Möglichkeit zum Ponyreiten.

Am Ausflug des FDVH beteiligten sich 22 Vereinsmitglieder und dazu zwei Mitglieder des Finnisch-Deutschen Vereins Kouvola.

Die deutsche Sprache war Thema der Jahresversammlung am 13.3.2012

Vor Beginn der offiziellen Jahresversammlung hatte der FDVH die Stellung und Bedeutung der deutschen Sprache heute in Finnland zum Thema gemacht. In der Deutschen Bibliothek sprachen hierzu der langjährige Kolumnist der Helsingin Sanomat Olli Kivinen und Opetusneuvos Kristiina Ikonen von der Obersten Unterrichtsbehörde.

Der Grund für die Einladung an Olli Kivinen war seine Kolumne am 8. November 2011 in Helsingin Sanomat, in der er die zunehmende Bedeutung Deutschlands in Europa und der ganzen sich verändernden Welt hervorhob. Kivinen beendete seine Kolumne mit den Worten: “Ein Land wäre gut beraten, wenn es statt des ewigen Streits um das Zwangsschwedisch, auf die Lehre der deutschen Sprache und Kultur setzte.“

Kristiina Ikonen stimmte voll den Thesen von Olli Kivinen bei, hob jedoch hervor, dass der Ball in den Händen der Politiker sei, nicht der Obersten Schulbehörde. In den Schulen ist die deutsche Sprache bedauerlicherweise in die Gruppe der „seltenen Sprachen“ abgesunken. Englisch ist führend, und das Interesse an Spanisch nimmt zu. Eine Änderung dieser Situation ist eventuell dank des Fernunterrichtes zu erwarten. In interaktiven Videounterrichtsstunden können Schüler aus mehreren Schulen zusammengeführt werden. Dies würde insbesondere Schulen in dünner besiedelten Landstrichen bei der Wahl der Sprachenfächer helfen. 

Jahreversammlung – Photos

FDVH Karnevalstammtisch am 1.3.2012

Das entzückende Karneval-Huhn Pirjo Hirvonen hat mit ihrer lustigen Art allen Teilnehmern viel Vergnügen bereitet und erhielt für ihr selbstgeschneidertes Kostüm selbstverständlich eine Flasche Henkell Trocken. Das war im Zinnkeller, wo der FDVH wieder einmal die Fünfte Jahreszeit feierte. Der vielseitig talentierte Troubadour Ari Talkamo unterhielt uns prachtvoll mit allen dazu gehörenden Trinkliedern und vielem mehr. Es hat mal wieder riesen Spass gemacht.

Christian Heydemann und Pirjo Hirvonen am Karnevalstisch des FDHV im März 2012.

DER FINNISCH-DEUTSCHE VEREIN HELSINKI AM 10.11.2011 IM AUSSENMINISTERRIUM

Das Aussenministerium befindet sich in der von Carl Ludwig Engel entworfenen, prächtigen und historisch interessanten Merikasarmi auf Katajanokka. Es ist nicht sehr leicht das Haus zu besuchen, aber mit Hilfe „innerer Kräfte“ öffneten sich die Türen für einen Besuch des FDVH.

Protokollchef, Botschafter Mikko Jokela erzählte von der Arbeit der Beamten des Aussenministeriums, als Beispiele eigene Erfahrungen in verschiedenen Teilen der Welt anführend. Das Haus und seine Geschichte wurde von Kristiina Paatero vom Finnischen Baukunst Museum vorgestellt. Am Ende gab es noch eine lebhafte Diskussion bei Kaffee und Kuchen.    

”Ist die Katze aus dem Haus…”  Mitglieder des FDVH im Arbeitszimmer des Aussenministers.  Auf Tuomiojas  Stuhl unser Vorsitzender Christian Heydemann

DER FDV HELSINKI AUF DEN SPUREN VO FRIEDRICH PACIUS

Friedrich Pacius (1809 – 1891) war das Thema eines Vortragsabends des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki und der Deutschen Bibliothek im März 2011. FL Seija Lappalainen schreibt z.Zt. ihre Dissertation über unseren Nationalkomponisten. In einem hochinteressanten und lebensnahen Vortrag stellte sie uns diesen Sohn eines Hamburger Kaufmannes vor, der sich den Sohn als Nachfolger im Geschäfte gewünscht hatte, aber der  Sohn Friedrich wurde Musiker und Komponist. Sein Weg führte ihn über Schweden nach Finnland, wo er an der Universität Helsinki lehrte und zum „Vater der finnischen Musik“ wurde, wie man ihn heute nennt. Friedrich Pacius komponierte die finnische Nationalhymne „Unser Land“.

Seija Lappalainen arbeitet an der Gründung einer Pacius-Gesellschaft, deren Homepage www.pacius.fi in Kürze eröffnet wird. Wer sich für die Pacius-Gesellschaft interessiert, kann sich mit Seija Lappalainen in Verbindung setzen: seija.lappalainen(at)helsinki.fi oder schriftlich an die Adresse: Seija Lappalainen, Ounasvaarantie 2 H 35, 00970 Helsinki.

Die Aktiven der Pacius-Gesellschaft möchten Friedrich Pacius an den Platz rücken, der ihm in der finnischen Musikgeschichte gebührt. Warum z.B. ist das Pacius-Denkmal im Kaisaniemipark versteckt. Vielleicht werden sich eines schönen Tages die Helsinkier die Augen reiben, wenn sie plötzlich die Büste Pacius’ im Esplanadenpark stehen sehen. Als Schuldige würde man dann vermutlich Aktivisten der Pacius-Gesellschaft ansehen müssen, die eines Nachts heimlich die Büste unseres Nationalkomponisten „auf die richtige Stelle“ mitten in Helsinki und in die unmittelbare Nähe des Nationaldichters J.L.Runeberg verlegten.

”Mein kleiner grüner Kaktus…” – SCHLAGER IM KARNEVAL

Deutsche Schlager der Zwanziger- und Dreissigerjahre erklangen beim Karnevalstammtisch des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki. Ein Abend im Zeichen “der Roaring Twenties – deutsche Schlager aus den verrückten Zwanziger Jahren”. Unglaublich ulkige Texte wie z.B. “Meine Oma fährt Motorrad ohne Bremse, ohne Licht…” oder das hier: “Ich wollt ich wär ein Huhn, ich hätt nicht viel zu tun, vormittags legte ich ein Ei, nachmittags wär ich frei!”

Aber wer schon kennt diese Lieder noch? Wie könnten wir alle zusammen die Lieder singen? Nun, der Vorsitzende hatte auf einer Reise nach Berlin dort Noten und Texte gekauft. Und unsere Klaiviervirtuosin Saimi Paakkari spielte auf und da konnten alle mitsingen. Ein weiterer Höhepunkt war das von unserem Kriegsveteranenchorsänger Teuvo Paakkari vorgetragene Baritonsolo mit einer Arie aus Verdis Nabucco. Das brachte eine tolle Stimmung in den Saal im Zinnkeller, wo über vierzig unserer Mitglieder und Gäste sich zum singenden Karneval versammelt hatten.    

Schmerzliche Kriegserinnerungen

 Zwei zu den schmerzlichen Nachwehen des Zweiten Weltkrieges zählende Geschehnisse waren die Themen zweier publikumserfolgreicher Vortrags- und Diskussionsabende in der Deutschen Bibliothek. Vor vollem Hause erzählte zunächst am 28.April 2010 die Filmregisseurin Virpi Suutari über ihren berührenden Dokumentarfilm Auf Wiedersehen, Finnland, in dem sie Frauen interviewte, die am Kriegsende mit den deutschen Soldaten nach Deutschland gezogen waren. Der Film erweckte grosses Interesse in den Kinos und wurde zudem im Herbst 2010 auch im Fernsehen gezeigt.

Grosses Interesse weckte ein ebenfalls zum Programm des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki zählender Vortrags- und Diskussionsabend am 23. November 2010 in der Deutschen Bibliothek. Auch hier vor vollem Haus wurde das Thema Kinder deutscher Soldaten diskutiert. An der  Podiumsdiskussion beteiligten sich Dozent Lars Westerlund, Leiter des Projektes Kinder von Ausländern in Finnland 1940 – 1949 des Finnischen Volksarchivs und Pertti Hartikainen, Vorsitzender des Vereins Kinder deutscher Soldaten e.V. Die lebhafte Diskussion wurde von Dozentin Marjaliisa Hentilä, der Vorsitzenden des Verbandes der Finnisch-Deutschen Vereine, geleitet.

An beiden Veranstaltungen beteiligten sich über 50 Zuhörer, von denen viele eigene berührende Erfahrungen mit diesen Themen haben.

DER FDVH WIRD 50

Weit über 100 Gäste feierten am 8. Oktober 2010 den fünfzigsten Geburtstag des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki in der Aula der Deutschen Schule. Ein fröhliches Stimmengewirr erfüllte den Saal, wo sich alte Bekannte trafen und sich an frühere Zeiten erinnerten.

Die Gäste wurden vom Vereinsvorsitzenden Christian Heydemann begrüsst. Die Festrede hielt der frühere Ministerpräsident Paavo Lipponen, den Gruss der Deutschen Botschaft überbrachte Botschafter Dr. Peter Scholz, und die Geschichte des Vereins wurde von Osmo Pylvänäinen vorgestellt.

Ein Höhepunkt der Feier war die Ernennung von Osmo Pylvänäinen zum Ehrenvorsitzenden des Vereins. Pylvänäinen ist schon 44 Jahre lang Mitglied des Vereins, sitzt seit 25 Jahren im Vorstand und war Vorstandsvorsitzender von 1989 bis 1995.

Die Feier wurde umrahmt von einer erstklassigen Musikdarbietung durch Schüler und Lehrer der Deutschen Schule. Klaus Mäkelä, Cello, Auroora Kiiski, Violine und Wolfgang Thimm, Klavier spielten Stücke von Boccherini und Schoenfield.

Den Abend schloss ein Cocktailempfang im Foyer der Aula ab.

 

IN DER DEUTSCHEN KOCHSCHULE

Kartoffelsuppe à la Gertrud und Zwiebelkuchen, Schweinefleisch in Sauerkraut und Spätzle mit Schmälze, Obstsalat mit Vanille…lustig ging es zu als ein gutes Dutzend Vereinsmitglieder unter der Anleitung von Jan Vikstén und Pirjo Hirvonen in die deutsche Kochkunst eingeführt wurde, haben doch beide langjährige Restauranterfahrungen in Deutschland gesammelt. Ein ganzer Eimer voll Zwiebeln musste kleingehackt werden – und da flossen die Tränen! Aber Spass hat es gemacht und am Ende wurde alles gemeinsam verspeist. Und Saimi Paakkari erfreute die Gesellschaft mit ihrer Klavierunterhaltung.

HELAU UND ALAAF

Lustig ging es wiedereinmal zu, als unser Verein zusammenkam, um die Fünfte Jahreszeit in Karnevalsstimmung am 4. Februar 2010 im Zinnkeller zu feiern.

HSSY in der Picasso-Ausstellung

 Pablo Picasso, der grosse Kunstrevolutionär des 20. Jahrhunderts, ”kam nach Helsinki” und 17 Kunstfreunde unseres Vereins ergriffen die Gelegenheit an einer hervorragenden Einführung in das Lebenswerk dieses Künstlers im Auditorium des Ateneums teilzunehmen und anschliessend 200 Werke Picassos in der Ausstellung anzuschauen. Nie zuvor war Picasso so umfassend in Finnland zu sehen. Ausgestellt sind Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Grafik und Photos aus allen seinen Schaffungsphasen: die blaue und die hellrote Phase, Kubismus, Klasissmus, Surrealismus und Neuexpressionismus.

Ausflug in ein spannendes Seefahrtsmuseum

Zwanzig Mitglieder des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki besuchten am Sonntag dem 17. Mai das neue Seefahrtsmuseum Merikeskus Vellamo in Kotka. Die Führung auf Deutsch eröffnete spannende Einblicke in die Seefahrt. Zahllose Geschichten sind zu erzählen von Abenteuerlust, von Unglücken, von Mut, aber auch von der dunklen Seite der Menschenseele. Die an eine riesige Sturzwelle erinnernde Architektur des Museums ist allein schon sehenswert.

Volles Haus für ”Blechtrommel”

Günter Grass’ Roman ”Die Blechtrommel” erscheint im März 2009 in einer neuen finnischen Übersetzung. Viele haben gefragt: warum eine neue Übersetzung? Die Antwort gab auf Einladung unseres Vereins am 23. Februar in der Deutschen Bibliothek die neue Übersetzerin Oili Suominen, eine mehrfach ausgezeichnete Übersetzerin. Das Interesse war gross. Nahezu vierzig Zuhörer, unter ihnen zwei Germanistik-Professoren der Universität Helsinki und Vertreter der Deutschen Botschaft

und des Goethe-Instituts füllten den Saal. Was war die Antwort der Übersetzerin? Ein wichtiger Grund für eine neue Übersetzung war das Fehlen geeigneten Sprachmaterials in den Fünfzigerjahren. Die erste Übersetzung der Blechtrommel stammt aus dem Jahre 1961 von Aarno Peromies. Die heutigen Übersetzer haben wesentliche bessere Möglichkeiten aus Wörterbüchern und dem Internet eine korrekte und zeitgemässe Terminologie zu finden.

Entdeckungsreise nach München

Nahezu vierzig Mitglieder und Gäste des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki wurden Anfang Februar 2009 in der Deutschen Bibliothek von dem deutschen Reiseschriftsteller und Fotografen Peter Ludwig Hahne auf eine Entdeckungsreise in Deutschlands ”Kulturhauptstadt” München geführt. Die hervorragenden Dias zeigten uns zahlreiche für viele Touristen oft unbekannte Strassen und Gebäude – Geheimtips – wie z.B. Münchens wunderschöne Jugendhäuser. Der von Anekdoten und örtlichen Geschichtchen belebte Vortrag war sowohl informativ wie auch äusserst unterhaltsam.  

Karnevalstimmung

Die am 11.11. um 11:11 Uhr beginnende Fünfte Deutsche Jahreszeit, Karneval, findet ihren Höhepunkt immer im Februar, wenn allerortens Narrenfreiheit gilt. Das Karnevalfest der deutschsprachigen Vereine von Helsinki fand am 5. Februar 2009 beim Stammtisch im Zinnkeller statt. Ach Du lieber Augustin und viele andere bekannte Lieder füllten die Räume, begleitet von Jarmo Luoto vom FDV Vantaa auf der Gitarre.

Herbstfest der deutschsprachigen Vereine

Am 24. Oktober 2008 feierten die deutschsprachigen Vereine ein gemeinsames Herbstfest im Gemeindesaal der Deutschen Kirche.

An herbstlich geschmückten Tischen liessen sich die rund 40 Gäste das reichhaltige Buffet mit u.a. Spanferkel, verschiedenen Salaten, Brezel und Apfelstrudel schmecken.

Das Programm war vielseitig, und bot einen kurzen Rückblick auf die 150-jährige Geschichte der Deutschen Gemeinde in Helsinki, einen Vortrag über eine Bergwanderung in den Schweizer Alpen und viel Musik. Die Stimmung war fröhlich und die Gäste brachen erst in den späten Abendstunden auf.

Goethes Faust in Helsinki

Am 4. März 2008 konnten wir in Helsinki ein besonderes Theatereignis erleben, als das Bonner Ensemble Theaterwandel Goethes Faust 1. Teil vor vollem Haus im Aleksanterin Teatteri aufführte. Etwa 600 Zuschauer, darunter 40 Mitglieder unseres Vereins, sahen eine mit gutem Geschmack leicht modernisierte Version des Faust, dessen Mefistopheles an die Interpretation dieser Rolle durch den legendären Schauspieler der Vierzigerjahre Gustav Gründgens erinnerte. Die sprachliche Form der Aufführung war in Versen in dem leicht veralteten Deutsch der goethischen Zeit, aber die Schauspieler vermochten den Text in die heutige Zeit zu projizieren. Die Hauptperson Faust mit seinen seelischen Konflikten und Leiden ist eine zeitlose Gestalt. In diesem unsterblichen Werk hat Goethe in das ewig Innerste des Menschen geschaut.

Geburtstagsfeier der deutschsprachigen Vereine

Am 19. Oktober 2007 feierten die deutschsprachigen Vereine im Suomalainen Klubi den 50. Geburtstag des Finnisch-Österreichischen Vereines und den 30. Geburtstag der Finnland-Liechtenstein Gesellschaft. An dieser gemeinsamen Herbstfeier nahmen über einhundert Gäste teil, unter ihnen auch viele HSSY-Mitglieder und Mitglieder der Freunde der Schweiz. Eine Grussbotschaft Von Fürst Hans Adams II von Liechtenstein wurde verlesen, und am VIP-Tisch sahen wir die Botschafter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz und Liechtensteins. Die Rezepte für das Festessen stammten aus dem Kochbuch Pyörahdys Pohjolassa, Kierros Keski-Euroopassa des Stellvertretenden Vorsitzenden des Finnland-Österreich Vereins, Tero Kallio. Es schmeckte hervorragend und alle hatten einen vergnüglichen Abend.

Herbstreise nach Dresden

HSSY erfüllte Wünsche und unternahm mit zwanzig Mitgliedern vom 27. bis 30. September 2007 eine Reise nach Dresden. Die vom legendären August dem Starken (1670 – 1733) erbaute Perle des Barocks, die heutige Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen, stieg wie der Vogel Phönix aus den Ruinen des Weltkrieges. Zu sehen und zu bewundern giebt es in Hülle und Fülle. Der historische Stadtkern ist ein Juwel. Erst im vergangenen Jahr konnte die Restaurierung der Frauenkirche abgeschlossen werden. Sie war im Bombenangriff vom Januar 1945 eingestürzt, aber die Einwohner der Stadt wachten über die Ruine und bewahrten sie jahrzehntelang vor den Räumungsbaggern der DDR. Auch Meissen besuchten wir und wissen nun, warum Porzelan so teuer und wertvoll sein kann. Nächstes Jahr nach Berlin!

Der deutschsprachige Stammtisch zieht

Zum HSSY Stammtisch am ersten Donnerstag des Septembers bekamen wir im Zinnkeller Überraschungsgäste. Aus Seattle an der Westküste der USA stammt die seit kurzem mit einem Finnen verheirate Amerikanerin Vale Anderson. Vale suchte Kontakt zu deutschsprachigen Menschen und fand über das Internet zum deutschsprachigen HSSY-Stammtisch. Das war es, was sie gerade suchte. Vale hatte nämlich in ihrer Heimat begonnen Deutsch zu lernen und möchte ihre Sprachkenntnissa aufrecht erhalten.

Am Abend der Überraschungen und Zufälle erschien wenig später ein zweiter amerikanischer Gast, der Mikrobiologe Derek Ho, chinesicher Abstammung aus Taiwan. Und auch er ist in Seattle zuhause! Vale und Derek kamen nicht nur aus der gleichen Stadt. Sie hatten dort im gleichen Restaurant regelmässig den deutschen Stammtisch besucht, allerdings zu verschiedenen Zeiten. Derek ist zu Post-Graduate Studien aus Deutschland nach Finnland gekommen und spricht sehr gut Deutsch. Auch er will seine Deutschkenntnisse auffrischen, und auch er fand über das Internet zum HSSY-Stammtisch.

HSSY am 3.4.2007 im Q-Theater

Hitlerin kellonsoittaja oder Der Fall Furtwängler beeindruckte.

Das Schauspiel Hitlerin kellonsoittaja des Amerikaners Ronald Harwood wird bereits längere Zeit vor ausverkauftem Haus im Q-Theater aufgeführt. Die Geschehnisse gehören zur jüngeren Vergangenheit Deutschlands – die Entnazifizierungsverhöre des berühmten Dirigenten Wilhelm Furtwängler unmittelbar nach dem Krieg – öffnen ergreifende Einblicke in die wechselseitigen Beziehungen zwischen Kunst und Politik.

Die interessante Regie von Taru Mäkelä und die beindruckenden schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller Kalle Holmberg und Tommi Korpela sind Stadtgespräch. Die vom Finnisch-Deutschen Verein Helsinki vorbestellten 22 Plätze waren dann auch sofort reserviert. Vor der Vorstellung gab es ein Glas Sekt und der Vereinsvorsitzende Christian Heydemann gab eine kurze Einführung in das Leben des Maestros Furtwängler (1886 – 1954). So konnten wir Gesicht und Identität dem Mann geben, der von dem amerikanischen Major rücksichtslos, geringschätzig und beschämend verhört wurde.

Besuch des Präsidentenpalastes

Vierundfünfzig Mitglieder des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki besichtigten am 14. Februar den Präsidentenpalast in Helsinki und erhielten interessante Informationen über den seinerzeit vom Händler und Schiffsreeder J.H. Heidenstrauch gebauten Palast. Viele waren überrascht, weil die Räume im Palast kleiner sind als man sie sich aus den Fernsehsendungen zum Selbständigkeitstag vorgestellt hat. Was für den Salzhändler und Schiffsreeder zu Beginn des 19. Jahrhunderts als „Eigenheim“ hinreichte, war als Residenz für den russischen Zar dann doch zu anspruchslos. Der deutsche Architekt C.L. Engel wurde beauftragt, das Gebäude zu erweitern. Seit 1921 dient der Palast den finnischen Präsidenten als Dienstwohnung und Repräsentationsräumlichkeiten.

Alaaf und Helau!

Musik erklang und Lachen schallte durch den Raum als nahezu dreissig HSSY-Mitglieder und ihre Gäste die „fünfte Jahreszeit“ feierten: Karnevalstammtisch im Restaurant Zinnkeller am ersten Donnerstag des Februars. Am Rhein mag es zur Karnevalszeit vielleicht toller zugehen, aber auch hier in Helsinkis Kruunuhaka gab es eine ausgelassene Stimmung bei Spanferkel und deutschem Bier. Und ein Musikant des Restaurants begleitete das Treiben der Gäste fast ohne Pause.

Ausflug zu einer geschlossenen Insel

Der erste hochsommerlich warme Tag des Jahres verwöhnte 25 Ausflügler des HSSY, als wir am 6. Mai als Gäste der finnischen Armee die Insel Kuivasaari besuchten, die etwa acht Kilometer vor der Küste südlich von Helsinki liegt. Privates Betreten der Insel ist verboten. Auf der Festungsinsel sind zahlreiche Kanonen und Geschütze zu sehen. Besonders sehenswert der noch funktionsfähige Doppelgeschützturm mit zwei 12-Zoll Kanonen. Auch die Flora und Fauna der Insel sind ein spannendes Erlebnis. Zahlreiche Wasservögel haben die Insel in Besitz genommen, und unter den Pflanzen finden wir eine höchstseltene Blume, die nur hier und auf Spitzbergen wächst. Ein Transportboot der finnischen Küstenartillerie brachte uns vom Bootsanleger des Katajanokka-Kasinos zur Insel und wieder zurück. Eine gelungene Reise.

Deutsche Kochschule

Himmel und Erde, Königsberger Klopse, Goethe-Kartoffelsalat und Rote Grütze. Diese urdeutschen Gerichte lernten weit über ein Dutzend Mitglieder im HSSY Kochkurs in den Räumlichkeiten der Deutschen Gemeinde bereiten. Als Chefköche fungierten Pirkko Hirvonen sowie Irma und Christian Heydemann.

Viele Köche verderben den Brei? Keineswegs! Als wir uns alle nach getaner Arbeit an den grossen gedeckten Tisch setzten, mussten wir nur eines bedauernd feststellen: wir hätten eigentlich mehr essen können. Teilnehmer waren mehr als sich ursprünglich angemeldet hatten, und so war das Essen mehr ein Probieren von verschiedenen Kostproben. Unser Mitgliedsehepaar Saimi und Teuvo Paakkari unterhielt uns mit Klavier und Gesang, im Programm nostalgische Schlager der 30-iger Jahre.

Der finnische Adel im Ritarihuone

Der finnische Adelsstand versammelte sich bis zum Jahre 1906 im Ritarihuone, einem neugotischen Prachtbau an der Alexanderstrasse aus dem Jahre 1863. Mit Gründung des Reichstages verloren die Stände ihre frühere Bedeutung. Am 19. Oktober besuchten 30 unserer Mitglieder das Ritarihuone, noch heute Sitz des finnischen Adels. Eine exellente Führung beleuchtete uns die Rolle des Adels in der Geschichte Finnlands. Der grosse Festsaal mit seinen 357 Wappen aller finnischen Adelsfamilien hinterlässt auf den Besucher einen tiefen Eindruck. Sein wertvoller Intarsienfussboden wurde seinerzeit aus München bestellt.

Frohsinn auf Deutsch im Oktober

Das traditionelle Oktoberfest der deutschsprachigen Freundschaftsvereine von Helsinki wurde in diesem Jahr von den Freunden der Schweiz in Finnland im grossen Saal des Hotels Artur ausgerichtet. Aber keine Bierzeltstimmung, sondern ein schmackhaftes Buffet-Abendessen mit Sekt und Wein. Die nahezu 90 Teilnehmer wurden von schweizerischen Stipendiaten mit Programm unterhalten. Organist Konrad Weiss spielte unterhaltende und klassische Klaviermusik und das Schauspieler-Duo Sabine Kaeser und Thomas J. Hauck erhielten verdienten Applaus für ihr Pantominenspiel Marzipan und Tulipan. Der Hauptgewinn der Tombola war eine Schiffspassage für Zwei nach Rostock, geschenkt von Superfast Ferries. Die Botschafter von Österreich und der Schweiz und der Erste Sekretär der Deutschen Botschaft ehrten den Abend durch ihre Anwesenheit.

Besuch des Reichstages

70 Mitglieder des Finnisch-Deutschen Vereins Helsinki nahmen am Montag den 26. September den neuen Teil des finnischen Reichstages „in Besitz“. Gastgeber des Abends war Parlamentspräsident Paavo Lipponen, der eine interessante Analyse der finnischen und europäischen politischen Situation in deutscher Sprache vortrug. Anschliessend wurde ein leichtes Buffet-Abendessen angeboten.